Storytelling
Storytelling bezeichnet eine Methode, bei der Informationen in Form von Geschichten vermittelt werden. Es handelt sich um eine narrative Technik, die komplexe Inhalte verständlicher, einprägsamer und emotional zugänglicher macht. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Geschichten erzählen“.
Die Wurzeln des Storytellings reichen weit zurück. Ethnologen datieren die Ursprünge auf etwa 200.000 Jahre, als unsere Vorfahren am Lagerfeuer Wissen und Erfahrungen durch Erzählungen weitergaben. Heute findet Storytelling in vielen Bereichen Anwendung, darunter Unternehmenskommunikation, Marketing, Werbung, Journalismus, Bildung und Psychotherapie.
Im Unternehmenskontext wird Storytelling strategisch eingesetzt, um Werte, Traditionen und Unternehmenskultur zu vermitteln. Es dient auch dazu, Erfahrungswissen zu dokumentieren und für alle Mitarbeiter nutzbar zu machen. Eine bekannte Methode ist der in den 1990er Jahren am MIT entwickelte „Learning-Histories-Ansatz“, bei dem Erfahrungswissen von Mitarbeitern über bestimmte Ereignisse erfasst und als gemeinsame Geschichte aufbereitet wird.
Gute Geschichten im Sinne des Storytellings folgen einer bestimmten Struktur. Sie beinhalten typischerweise einen Helden oder Protagonisten, mit dem sich das Publikum identifizieren kann, ein Ziel oder eine Botschaft, einen Konflikt oder eine Herausforderung sowie eine Dramaturgie mit Spannungsbogen und Auflösung. Diese Elemente sorgen dafür, dass die Geschichte die Aufmerksamkeit des Publikums fesselt und die vermittelten Informationen besser im Gedächtnis verankert werden.
Storytelling funktioniert, weil es an die Grundprinzipien des Gehirns anknüpft. Die bildhafte und anschauliche Darstellungsweise von Geschichten lässt sich vom Gehirn gut aufnehmen und verarbeiten. Durch die emotionale Komponente werden Informationen nachhaltiger gespeichert als bei der reinen Vermittlung von Fakten.
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