MCP (Model Context Protocol)
Was ist Model Context Protocol (MCP)?
Das Model Context Protocol (MCP) ist ein offener Standard, der große Sprachmodelle (LLMs) über ein einheitliches Client-Server-Protokoll sicher mit externen Datenquellen, Tools und Diensten verbindet.
Der Standard reduziert den Integrationsaufwand (NxM-Problem) und ermöglicht kontextstarke, agentische Workflows in Unternehmen und Open-Source-Projekten.
MCP nutzt JSON-RPC 2.0 als Nachrichtenformat und unterstützt STDIO (lokal) sowie HTTP + SSE (remote) als Transportschichten.
MCP-Server stellen definierte Funktionen bereit, die MCP-Clients automatisch erkennen und an das Modell weitergeben.

Zweck und Motivation
Vor MCP entstanden für jede LLM-Integration individuelle, wartungsintensive Schnittstellen.
Der Standard wurde entwickelt, um:
- den NxM-Integrationsaufwand zu eliminieren,
- Kosten zu senken und Entwicklung zu beschleunigen,
- Sicherheitsprüfungen zu vereinfachen.
Technischer Ablauf
- Verbindungsaufbau über strukturierten Handshake (JSON-RPC 2.0)
- Capability-Abfrage (Ermittlung verfügbarer Funktionen)
- Registrierung der angebotenen Funktionen
- Authentifizierung per Token oder Betriebssystem-Prompt
- Funktionsaufruf mit Antwort oder Streaming-Ausgabe
Alle Nachrichten verwenden klar versionierte Schemas.
Verbindung zu n8n
n8n, die Open-Source-Automatisierungsplattform, kann als MCP-Server oder MCP-Client eingesetzt werden.
- Als MCP-Server: n8n stellt seine Workflows und Nodes als Funktionen bereit, auf die LLMs direkt zugreifen können – z. B. zum Abrufen von CRM-Daten, Versenden von E-Mails oder Steuern von APIs.
- Als MCP-Client: n8n kann Funktionen aus MCP-Servern in seine Automatisierungen einbinden, z. B. eine LLM-gestützte Analyse, die Daten aus einer Datenbank anreichert, bevor sie in einen Workflow fließen.
Diese Kombination ermöglicht vollautomatisierte, KI-gesteuerte Prozesse – vom Datenabruf bis zur Aktion – ohne proprietäre Integrationen schreiben zu müssen.
Typische Anwendungsfälle
- IDE-Plugins mit Live-Code-Analyse
- Desktop-Assistenten für Datei- und Kalenderoperationen
- Unternehmens-Bots für CRM- und ERP-Abfragen
- n8n-Workflows, die LLM-Funktionen direkt einbinden
- Forschungs-Tools mit Zugriff auf Literaturdatenbanken
- Web-Apps für die Generierung von Echtzeit-Inhalten
Vorteile gegenüber proprietären Integrationen
- Herstellerunabhängig, offen lizenziert, sicherheitserprobt
- Ein Server nutzbar für GPT-4o, Claude, Gemini und andere
- Klare Berechtigungsschichten, reduzierte Angriffsfläche
- Offene SDKs für Python, TypeScript, Java, C#, Kotlin
- Community-geprüfte Updates und Kompatibilität
Abgrenzung zu anderen Standards
Im Unterschied zu proprietären Function-Calling-APIs definiert MCP ein vollwertiges, bidirektionales Protokoll.
Es orientiert sich am Language Server Protocol, nutzt aber JSON-RPC 2.0, ergänzt um Streaming-Ausgaben und Authentifizierungs-Flows.
Bestehende Implementierungen und Tools
Bereits verfügbar sind über 50 Referenz-Server, z. B.:
Bekannte Clients: Claude Desktop, Replit, Zed, Sourcegraph, sowie n8n mit eigenen Integrationsmöglichkeiten.
Einstieg für Entwickler
- Offizielles SDK installieren
- Beispiel-Server einrichten
- Server in den LLM-Client per Konfigurationsdatei einbinden
- Eigene Endpunkte definieren, testen und in Produktions-Workflows übernehmen
- Für n8n: passenden MCP-Node oder Connector erstellen und in einen Workflow integrieren
Häufige Fragen (FAQ)
Was ist der Unterschied zwischen MCP-Client und MCP-Server?
Der Client leitet Modellanfragen weiter, der Server liefert Funktionen oder Daten.
Unterstützt MCP Streaming-Antworten?
Ja, über HTTP + SSE ist tokenweises Streaming möglich.
Wie wird die Sicherheit gewährleistet?
Durch signierte Tokens, Scope-Beschränkungen und Nutzer-Prompts.
Welche Programmiersprachen werden unterstützt?
SDKs existieren für Python, TypeScript, Java, Kotlin und C#.
Muss ein MCP-Server remote laufen?
Nein, er kann auch lokal per STDIO betrieben werden.
Verwandte Begriffe
- JSON-RPC 2.0
- Language Server Protocol
- Function-Calling API
- Agentic AI
- Server-Sent Events
- Vector Store
- Retrieval Augmented Generation
- NxM-Problem
- Toolformer
- Context Window
- n8n