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Grounding in der KI – warum echte Daten den Unterschied machen

veröffentlicht am von Ralf Dodler von

KI-Tools schreiben heute erstaunlich gute Texte. Aber ob das, was da steht, auch stimmt? Das ist eine ganz andere Frage.

Genau hier kommt Grounding ins Spiel: Es sorgt dafür, dass Künstliche Intelligenz nicht nur überzeugend formuliert, sondern sich dabei auch an echte, aktuelle Daten hält.

Warum das wichtig ist – und wie Grounding in der Praxis funktioniert – darum geht es in diesem Artikel.

Lesen lohnt sich, wenn du wissen willst, wann KI mehr als nur schön reden kann.

Grounding in der KI

Was genau bedeutet Grounding?

Wenn ich von Grounding spreche, meine ich etwas ziemlich Simples – aber Entscheidendes:

Grounding sorgt dafür, dass eine Künstliche Intelligenz ihre Antworten an echten Daten ausrichtet.

Nicht nur an gelernten Mustern aus alten Trainingsdaten. Sondern an Informationen, die wirklich aktuell und relevant sind.

Warum ist das wichtig? Weil Sprachmodelle im Kern darauf optimiert sind, Wahrscheinlichkeiten vorherzusagen.

Sie berechnen, welches Wort vermutlich als nächstes kommt – und nicht, ob diese Aussage auch faktisch stimmt.

Das funktioniert erstaunlich gut, solange es um allgemeines Wissen geht.

Aber sobald es um konkrete, aktuelle oder unternehmensspezifische Fragen geht, stößt das Prinzip an seine Grenzen.

Grounding ist dann der Schritt, der aus Vermutungen belastbare Antworten macht.

Die KI greift auf verlässliche Quellen zu – ob das eine Produktdatenbank, eine Firmenrichtlinie oder eine aktuelle Börsentabelle ist – und gleicht ihre Antwort damit ab.

Für mich ist Grounding deshalb nichts Abgehobenes. Es ist einfach die Frage:

„Weiß die KI, wovon sie spricht – oder klingt sie nur so?“

Grounding heißt nicht, dass eine KI immer Recht hat – aber dass ihre Antworten auf überprüfbaren Quellen beruhen.

Wie funktioniert Grounding in der Praxis?

Wenn wir über Grounding reden, klingt das oft theoretischer, als es eigentlich ist.

Im Kern geht es darum, dass eine KI nicht einfach nur rät, sondern sich bei echten Daten rückversichert.

Das funktioniert auf verschiedenen Wegen – je nachdem, was die KI leisten soll.

Retrieval Augmented Generation (RAG): Der Klassiker fürs Nachschlagen

Ich kenne das vor allem aus Kundenprojekten: Da wird ein Chatbot gebaut, der Fragen zu internen Prozessen beantworten soll.

Ohne Grounding spuckt der Bot Antworten aus, die irgendwo im Netz gelernt wurden – oft nah dran, aber eben nicht zuverlässig.

Mit RAG sieht das anders aus: Hier wird die KI mit einer gezielten Suchfunktion kombiniert.

Fragt jemand nach einer speziellen Firmenrichtlinie, schaut der Bot im Hintergrund wirklich nach – in Dokumenten, im Intranet, in Wissensdatenbanken.

Zum Beispiel durchsucht der Bot gezielt interne PDF-Dokumente, Richtlinien oder Produktblätter.

Die Antwort basiert dann nicht mehr nur auf Mustererkennung, sondern auf echten Quellen.

Multimodale Verankerung: Mehr als nur Text

Ein anderes Feld, das ich spannend finde, ist die Kombination unterschiedlicher Datenarten.

Beispiel Medizin: KI-Modelle, die nicht nur Arztbriefe analysieren, sondern gleichzeitig Röntgenbilder auswerten und mit Patientendaten abgleichen.

Das ist Grounding auf einer anderen Ebene – hier werden verschiedene Informationsquellen zusammengeführt, um bessere Entscheidungen zu ermöglichen.

Solche Systeme sind heute noch Spezialfälle – aber sie zeigen, wohin Grounding sich weiterentwickelt.

Echtzeit-Datenintegration: Wenn Aktualität zählt

Gerade in dynamischen Bereichen – Börse, Wetter, Verkehr – funktioniert Grounding über Echtzeit-Daten.

Eine Börsen-KI, die mit veralteten Kursen arbeitet, bringt keinem Trader was.

Genauso wenig hilft ein autonomes Fahrzeug, das Verkehrsinfos von vor fünf Minuten verarbeitet.

Hier greift Grounding in Form von Live-Daten: Satellitenbilder, Verkehrssensoren, Marktinformationen – ständig aktuell, ständig abgeglichen.

Und was heißt das für den Alltag?

Für mich ist die wichtigste Erkenntnis:

Grounding ist kein Bonus-Feature. Es ist die Basis dafür, dass KI im Arbeitsalltag funktioniert.

Ob beim Schreiben, Recherchieren, im Kundenservice oder in komplexeren Szenarien – ohne Grounding bleibt KI ein rhetorisches Talent, aber kein verlässlicher Partner.

Je komplexer die Anforderungen, desto wichtiger wird Grounding – nicht als Zusatzfunktion, sondern als Fundament für vertrauenswürdige KI.

Portraitfoto von Ralf Dodler - Unternehmer, Autor und Inhaber von Dodler Consulting
Über den Autor
Ralf Dodler ist Unternehmer, Autor und Inhaber von Dodler Consulting, einem Online-Marketing-Unternehmen mit Sitz in Schwalbach (Saar), das sich auf Suchmaschinenoptimierung und Content-Marketing spezialisiert hat.
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